Oh Gott, du bist so Krass

Als Abschluss meiner Ferien, hab ich meine "was man mal gesehen haben sollte um sich eine eigene Meinung bilden zu können"-Liste um eins verkürzt und habe mit zwei Begleitpersonen einen ICF-Gottesdienst besucht. Vorab: Nein, ich bin nicht beigetreten und nein ich werde nicht wieder hingehen.
Da ist mir ja schon ein Fehler unterlaufen. Es heisst nicht Gottesdienst sondern „Celebration“. Der Saal in Zürich hatte für rund 1000 Leute Platz, war jedoch nicht gefüllt da die Zürcher scheinbar noch weiterhin Ferien haben. Vorne eine Bühne, nicht zu hoch um sich nicht zu fest vom Publikum abzugrenzen. Das ganze durch eine aufwändige Beleuchtung inszeniert und auf den Seiten so wie in der Mitte je eine Leinwand um per Beamer Multimediales zu projizieren.

ICF-Celebrationhall Züri

Pünklich als der Countdown bei 0 war, begann die Band das erste Lied zu spielen, dessen Text zum Mitsingen angezeigt wurden(so wie die deutsche Übersetzung dazu). Mit tosendem Applaus war das Lied dann mal zu ende und ein „Mitte-20 jähriger“ kam auf die Bühne, las einige Bibelstellen vor und gab seine eigenen Interpretationen dazu ab. Dabei waren die meistgebrauchten Wörter: „mega, cool, geil, krass,genial“. So im Sinne von: „Es isch so krass geil was Gott mir alles git… das isch eifach mega cool, so genial“. Danach gab es ein Gebet in derselben Sprachvariante welche dann mit Applaus bestätigt wurde. Anschliessend gab es den/das/die ? Worship. In diesem Teil gab es verschiedene Posten die man Besuchen konnte wie z.B. einen Brief an Gott schreiben, sich segnen Lassen oder die Bibel lesen. Man durfte aber auch ohne schlechtes Gewissen sitzen bleiben wenn man der Meinung war, dies sei für einem die einfachste Art sich mit Gott in Verbindung zu setzen. Wir blieben sitzen. Währenddessen spielte wieder die Band, dessen Lieder qualitativ wirklich gut waren. Als der Individuelle Teil vorbei war, gabs nochmals ein megasupertollescooles Gebet gefolgt von einem Multimedialen Teil. Per SM-versenden stimmte man zwischen 6 crazy kurzvideos ab. Da keines wirklich witzig war sparten wir uns die 20 Rappen. Verabschiedet wurden die Celebrationbesucher schlussendlich von so was wie ein ICF Oberhaupt mit den Worten. „I wünsche eu allne e megageili superwuche“.
Wir machten uns auf den Weg nach Hause.
Diesen Text habe ich mit Absicht möglichst Neutral gehalten und verzichte zur Zeit noch auf eine Persönliche Meinung.